St.Florentin

6. Etappe St.Florentin - Orleans (17.-20. Mai 2008)

Diese Etappe stand anfangs unter dem Motto “Was schief gehen kann geht schief”.

Wir wollten die ersten beiden Nächte in dem Hotel verbringen, dass wir auf der letzten Etappe schon besucht hatten. Gegen 19:30 suchten wir in Troyes noch kurz vor Schließung einen Supermarkt. Das war knapp. Danach schlug ich dann vor nicht mehr bis St. Florentin ins Hotel zu fahren um nicht dann noch dort nach einem anderen Hotel suchen zu müssen, wenn es belegt ist, sondern das nächste günstige Hotel am Weg zu nehmen. Gesagt, getan.

Am nächsten Morgen dann nach St. Florentin, Hotel buchen und danach die Strecke auskundschaften. Aber damit ging das “schief gehen” los. Hotel geschlossen und damit auch die Möglichkeit das Auto in Bahnhofsnähe geschützt abzustellen dahin. Und ein anderes Hotel musste her.
 

17.5.08 St.Florentin-Joigny

Am ersten Fahrttag dieser Etappe sollte es nur bis Joigny gehen, da auf der weiteren Strecke keine Hotels lagen. Wir hatten die Strecke am Vortag wieder mit dem Auto abgefahren und uns einen Eindruck verschafft. 31km flachen Weges zum warm werden nach der Winterpause. Und auch schon ein vorgebuchtes Zimmer in Joigny!

Mit dem Auto zum Bahnhof, Räder ausladen, Gepäck aufladen. Dabei kippte mein Rad um und der Spiegel war kaputt.
Gegen 9.30 Uhr ging es los. Ungern ließ ich mein Auto vorm Bahnhof allein zurück.
Keine 5 Kilometer und ich hatte auch noch einen Plattfuß. Schlauch gewechselt, weiter.

In Brieneon-sur-Armancon machten wir Pause für eine Vesper. Kamen ins Gespräch mit einem Engländer der dort auf einem Boot mit seiner Frau seinen Lebensabend verbringt. Das ungewöhnliche schmale aber lange Boot war mir schon am Vortag aufgefallen. Ein typisches Boot für englische Kanäle.

Noch schnell an der Tankstelle wieder die Reifen auf Solldruck bringen. Kostet in Frankreich. 50 Cent für Druckluft.

Kurz vor Migennes erwischte uns dann noch ein kräftiger Regenschauer den wir an einem neu errichteten “Automaten-Camping-Platz” für Wohnmobile abwarteten.

31km, 20 Höhenmeter, reine Fahrtzeit 2Stunden
 

Der Engländer Haus in Joigny
Biggi

18.5.08 Joigny - Chatillon-Coligny

Heute dann die Bergetappe. Nachdem wir die Strecke schon mit dem Auto vorher erkundet hatten, war klar dass wir den ersten langen Anstieg nicht auf der stark befahrenen D943 machen werden. Es sollte über Cezy, dann die D3 nach Precy s/Vrin gehen. In Cezy hatten wir zuvor schon ein malerisches Schlösschen am Ufer der Yonne entdeckt. Leider konnten wir es auch heute mit dem Rad nicht näher erkunden. Ein hoher Zaun hinderte uns.
Hinter Cezy änderten wir noch einmal unsere Routenplanung. Es ging über menschen- oder besser autoleere Nebenstrassen. D134 - Loivre - Celle St. Cyr - les Giradots nach Sepeaux und wieder auf die D943. Wenige Kilometer nachdem wir auf die D16 abgebogen waren lag linker Hand ein kleiner See mit Rastplatz. Hier pausierten wir. Weiter nach Charny.
Hier stellte sich nun die Frage: Hotel suchen oder weiter bis Chatillon? Eigentlich noch zu früh fürs Hotel und so viel gab es in dem Örtchen auch nicht zu entdecken. Also weiter.
Chatillon-Coligny! Nett gelegener Ort. Überall fließt Wasser durch den Ort. Nach 15 Minuten fanden wir dann ein Hotel. Vor der Tür ein Schild: Geöffnet. Aber alles verschlossen. Kein Mensch weit und breit. Vielleicht macht ja das Restaurant im Haus um 18 Uhr auf? Eine Stunde warten.
Nach 20 Minuten bin ich dann nochmal los, weitersuchen. Noch ein Hotel. Ferme. 100 Meter weiter, im Hafen, eine kleine Filiale des Touristbureau. Der nette Herr rief dann für uns im Hotel, vor dem Brigitte wartete, an. 15 Minuten später dann im Zimmer.

Juhu, endlich duschen......

55km, 433 Höhenmeter, reine Fahrtzeit 4:13 Stunden
 

Baum am Weg

19.5.08 Chatillon-Coligny - Chateauneuf-sur-Loire

Ich hasse es, wenn es gleich auf den ersten Tageskilometern stark bergauf geht. Heute ist wieder so ein Tag.......
Aber nach den ersten 10 Kilometern haben wir den Gipfel überschritten. Jetzt wird es gemütlicher, später viel bergab bis ins Tal der Loire. Hinter Ouzouer dann noch die D119 bis Sully mit nervigen Querrillen. Danach Radweg zum entspannen. Noch eine halbe Stunde Pause mit Blick auf die Loire und bald sind wir auch in Chateauneuf.

62km, 157 Höhenmeter, reine Fahrtzeit 3:52 Stunden
 

UNESCO Welterbe Loiretal UNESCO Welterbe Loiretal

18.5.08 Chateauneuf-sur-Loire - Orleans

Heute dann der Endspurt zum Etappenziel Orleans. Am späten Mittag sind wir schon da. Wo war doch gleich der Bahnhof? In den vergangenen 2 Jahren haben sie hier den ganzen Bahnhof erneuert.
Erst mal nach einer Zugverbindung fragen. Der Schalterbeamte schaut fragend als ich das Ziel Verginy nenne. Ich zeige es auf der Karte. Er geht und holt ein Buch um zu sehen welche Bahngesellschaft den Bahnhof anfährt. Blättern, grübeln. Wir verständigen uns darauf das ich nach Trojes fahre und dort sehe wie ich weiter komme. Der nächste Zug fährt morgens um 5.
Jetzt noch ein Hotel. Das Mercure gegenüber vom Bahnhof ist complet. Also wird es ein nobles Hotel in zentraler Lage zum Abschluss.

28km, 55 Höhenmeter, reine Fahrtzeit 1:53 Stunden
 

An der Loire Etappenziel

19.5.08 Die Rückfahrt

Also früh um 5 Uhr in den Zug bis Paris, mit der Metro zum nächsten Bahnhof, pünktlich um halb neun in Troyes. Wieder zum Fahrkartenschalter.
“Wohin wollen Sie? Verginy?” Hey, ich war doch letztes Jahr mit einem Schnellzug dort abgefahren. Und nun kennt keiner den Bahnhof. Aber es fährt ein Bus nach St.Florentin, aber erst um 12 Uhr. 3 Stunden warten! Und Biggi sitzt im Hotel bei einem üppigen Frühstück. Endlich um 13 Uhr in St.Florentin. Jetzt nur noch die letzten 4 Kilometer zum Auto laufen.... Gut das wir nicht “per pedes” pilgern.
Nachdem ich eine Pizza genossen habe, fahre ich dann endlich um 14 Uhr Richtung Orleans. 17 Uhr Räder und Gepäck einladen, weiter gehts Richtung Heimat.
 

Billet

Wir wollen die Woche ruhig ausklingen lassen. Gegen 20 Uhr sehen wir einen Buffalo am Wegesrand. Rechts raus, Abendessen. Ritual! Biggi ein Hacksteak, ich ein richtiges Steak. Gegen 21 Uhr dann weiter, Hotel suchen. Bis Paris sichten wir nichts mehr, hinter Paris alles belegt. 20 Hotels haben wir bereits abgeklappert. In Reims, es ist bereits nach Mitternacht, telefoniert eine nette Rezeptionistin noch für uns. In ganz Reims gibt es wohl kein Zimmer mehr. Also weiter bis nach Hause. Am nächsten Morgen, gegen 10 Uhr im Heimischen Bett. Ich bin ja erst seit 29 Stunden unterwegs..... (OK, zweimal kurz 30 Minuten geschlummert und die Gulaschsuppe von der A1 Eifel Ost. Danke noch an die “Küchenfee” für die außerplanmäßige Zubereitung)

Aber was schief gehen kann, ging diesmal schief. Wieder eine Erfahrung mehr.